Handeln? Oder nicht handeln?

... Es gibt Situationen, in denen die beste Art zu handeln darin besteht, nichts weiter zu tun. Wir tragen oft ein inneres, tief verankertes Bild in uns und vertrauen darauf, dass das Universum schon einen Weg finden wird, ohne dass wir in der äußeren Welt etwas dafür tun müssen.

"Der Weise tut nichts, doch nichts bleibt ungetan." LAOTSE

Oft machen wir dann auch die Erfahrung, dass sich scheinbar ohne unser Zutun in der äußeren Welt etwas genau nach unseren Wünschen fügt. Wir finden z. B.  genau die Stellenanzeige, die unserem Traumberuf entspricht. Oder andere Menschen reagieren auf einmal viel positiver auf uns. Vielleicht begegnen wir auch dem Mann oder der Frau mit genau den Qualitäten, die wir uns für eine Partnerschaft gewünscht haben. Oder ein Freund erzählt uns, dass genau die Wohnung frei geworden ist, die wir uns vorgestellt und visualisiert haben. Kurz gesagt, es fügt sich etwas mit dem wir einfach beschenkt werden.

Nicht handeln ist dann weise, wenn es keinen Handlungsimpuls gibt der aus unserer Tiefe kommt. Vielleicht weil wir schon alles getan haben, was es zu tun gibt und das Universum diese Angelegenheit besser ohne unser Eingreifen löst. Manchmal ist schlicht und einfach auch noch nicht der richtige Zeitpunkt zum Handeln gekommen, dann heißt es einfach abwarten. Unser Verstand  neigt ja gerne mal zu oberflächlichem und hektischen Handeln. Aber solches "Machen" um jeden Preis bringt in der Regel keinen großer Erfolg - dieser lässt sich ja nicht erzwingen. Also, einfach öfter mal innehalten und in sich hineinhören, ob tief in uns drinnen ein Handlungsimpuls oder Handlungsideen aufsteigen die wirklich Kraft haben.

So viel zu Nicht handeln. Da könnte man sich jetzt super drauf verlassen - man bestellt einfach alles beim lieben Gott. Aber so leicht kommt mir keiner davon ;-) Man kann schließlich nicht alle Verantwortung dem Universum aufbürden. Für die meisten Ziele ist Handeln absolut wichtig, wenn man wirklich etwas erreichen will! Das gilt vor Allem für unsere größeren Ziele, und da besonders für die, die auf der äußeren Ebene liegen. Wie die Verwirklichung meines Traumberufes, die Steigerung meines Einkommens, die Traumreise usw. Worum es auch immer für dich persönlich gehen mag, hier ein Vorschlag von mir: schreib all deine Ideen auf und auch dass, was du konkret tun kannst, um dein Ziel zu erreichen. Dann nimmst du die Liste und handelst! Geh einfach los! Melde dich zu einer Fortbildung an, oder entwickle einen Sparplan für dein Traumhaus, oder drucke Handzettel um andere Menschen über deine Tätigkeiten zu informieren, oder melde dich heute noch für den Italienischkurs an. Handle einfach! Jetzt! Was auch immer es für das Erreichen deines Zieles zu tun gibt: Erfolg, egal in welcher Hinsicht, haben nur Diejenigen, die auch losgehen und wirklich alles tun was in ihrer Macht steht, um ihr Zeil zu erreichen oder ihren Traum zu verwirklichen. Wie heißt es so schön:

Liegt dein Ziel auf der inneren Ebenen, willst du zum Beispiel eine bestimmte Qualität entfalten, dann handle um dieser Qualität Ausdruck zu verleihen und sie dadurch zu verstärken. Beispiel: Den eigenen Körper lieben lernen. Kauf dir eine schöne Creme, vielleicht auch mal die etwas luxuriösere  die besonders gut duftet und creme deinen Körper liebevoll, mit Ruhe und Aufmerksamkeit ein. Wenn dein Ziel darin besteht zu lernen, deine wirklichen Gefühle auszusprechen, dann vereinbare mit deiner besten Freundin/Freund ein Rollenspiel, in dem du das neue Verhalten einüben kannst. Meistens macht es auch noch wirklich Spaß! Oder du rufst deine Chef an und sagst im nachträglich, was du dir beim Gespräch vorgestern nicht zu sagen getrautest, obwohl es dir sehr wichtig war.

Es gehört zum Entwicklungsweg unserer Seele, Visionen auf die Erde zu bringen. Qualitäten wie Entschlossenheit, Ausdauer, Geduld und Hingabe zu lernen lässt unsere Seele reifen. Denk mal an besondere Personen wie Musiker, Sportler, bedeutende Forscher und Wissenschaftler, Freiheitskämpfer wie Gandhi oder Erleuchtete wie Ramakrishna, sie alle haben viel Ausdauer gebraucht und vor allem Hingabe! Es steht uns allen offen diese Erfahrungen zu machen. Wenn wir alles geben und den vollen Einsatz bringen, kommt von außen oft weit mehr zurück, als wir investiert oder uns erträumt haben. Sind wir nur halbherzig bei der Sache und bringen nur den halben Einsatz, bekommen wir dafür aber sicher nicht mal die Hälfte zurück, sondern meistens gar nichts. Warum? Die Kraft die wir eingesetzt haben geht völlig verloren. Wenn du also noch nicht mit einem Bein im Grab stehst, wenn es noch Ziele in deinem Leben gibt, dann schreib sie dir auf und los gehts! Affirmiere, visualisiere deine Ziele und lebe deinen Traum!

Hier eine passende Geschichte von Monty Roberts, dem berühmten Pferdeflüsterer aus San Ysidro in California, USA. Er erzählt diese Geschichte gerne den Besuchern auf seiner Ranch.

"Ein war einmal junger Mann, der Sohn eines umherziehenden Pferdedresseurs, der von Stall zu Stall zog, von Rennbahn zu Rennbahn, von Farm zu Farm und von Ranch zu Ranch, um Pferde zu dressieren. So wurde die Highschool- Ausbildung des Jungen ständig unterbrochen. In der Oberstufe wurde er gebeten, eine Arbeit darüber zu schreiben, was er werden un tun wollte, wenn er älter wäre.

An diesem Abend schrieb er eine sieben Seiten lange Arbeit, die sein Ziel beschrieb, eines Tages eine Ranch zu besitzen. Er schrieb sehr ausführlich über seinen Traum und zeichnete sogar einen Plan einer zweihundert Morgen großen Pferderanch, der die Standorte aller Gebäude zeigte, der Ställe und der Bahn. Dann zeichnete er einen genauen Umriss für ein vierhundert Quadratmeter großes Haus, das auf der Traumranch stehen sollte.

Er hängte sein Herz an das Projekt, und am nächsten Tag gab er die Arbeit bei seinem Lehrer ab. Zwei Tage später erhielt er sie zurück. Auf der Vorderseite war ein großes F mit einer Notiz, die lautet "Komm nach der Stunde zu mir". Der Junge mit dem Traum ging nach der Stunde zu dem Lehrer und fragte: "Warum haben ich ein F bekommem"?
Der Lehrer sagte: "Dies ist ein unrealistischer Traum für einen Jungen wie dich. Du hast kein Geld. Du stammst aus einer Wanderarbeiterfamilie. Du hast keine Reserven. Der Besitz einer Ranch kostet viel Geld. Du musst das Land kaufen. Du musst den anfänglichen Zuchtstamm bezahlen, und später musst du hohe Zuchtgebühren bezahlen. Es gibt keine Möglichkeit, dass du das jemals schaffen könntest." Dann fügte der Lehrer hinzu: "Wenn du diese Arbeit mit einem realistischen Ziel neu schreibst, werde ich die Note nochmal überdenken."

Der Junge ging nach Hause und dachte darüber nach. Er fragte seinen Vater, was er tun sollte. Sein Vater sagte: "Sieh mal Sohn, du musst das selber entscheiden. Ich glaube aber, es ist eine wichtige Entscheidung für dich."

Schließlich, nachdem er eine Woche damit zugebracht hatte, reichte der Junge dieselbe Arbeit ein, ohne überhaupt irgendwas zu ändern. Er erklärte: "Sie können das F stehen lassen, und ich kann meinen Traum behalten."

Monty Robert wandte sich an die versammelte Gruppe und sagte: "Ich erzähle ihnen diese Geschichte, weil sie in meinem Vierhundertquadratmeterhaus mitten in meiner Zweihundertmorgenranch sitzen. Ich habe diese Arbeit immer noch gerahmt über meinem Kamin hängen." Er fügte hinzu: "Der beste Teil der Geschichte ist, dass vor zwei Jahren im Sommer derselbe Lehrer dreißig Schulkinder für eine Wochen zum Zelten auf meine Ranch brachte. Als der Lehrer ging, sagte er: "Schau, Monty, ich sage dir jetzt etwas. Als ich dein Lehrer war, war ich soetwas wie ein Träumedieb. Während dieser Jahre habe ich vielen Kindern ihren Traum gestohlen. Glücklicherweise hattest du genug Grips, deinen nicht aufzugeben."

Lasse dir niemals deinen Traum stehlen. Folge immer deinem Herzen, was auch geschieht!
Karin